Archiv Citroën Berlingo
Monatsberichte 2012

Monatsbericht April 2012


Entscheidungsfindung, Vergleich verschiedener Fahrzeuge und Bestellung.

Ladetest beim Citroën Berlingo. Entscheidungsfindung

Dies ist der Beginn meines Langzeittests für einen Citroën Berlingo. Noch gibt es nichts zu testen, das Fahrzeug ist noch nicht einmal gebaut. Bestellt wurde der Wagen am 9. März, geplanter Liefertermin ist der 14. Juli. Ich muss mich also noch in Geduld üben.

Dennoch habe ich mich natürlich bereits intensiv mit "meinem" Berlingo beschäftigt und verschiedene Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller verglichen. Wie man an meinen bisherigen Fahrzeugen sehen kann, bin ich nicht markentreu.

Eine gewisse Affinität zu französischen Produkten könnte man vermuten, das ist jedoch eher Zufall. Immer stand bei der Entscheidung für einen neuen fahrbaren Untersatz ein Katalog an Kriterien einem gewissen Budget gegenüber, das Fahrzeug, dass meine Ansprüche möglichst gut erfüllte, wurde gekauft. Und so ist die Häufung französischer Wagen dann vielleicht doch kein Zufall.

Was also waren diesmal die Kriterien:

  1. Großer, flexibler Kofferraum
  2. Platz für zwei Kindersitze
  3. Sparsamer Motor
  4. Einsteigen ohne sportliche Übungen
  5. Gutes Raumgefühl beim Fahren: Platz!
  6. Kaufpreis unter 20.000 Euro
  7. Keine Rolle spielen für mich Dinge wie "sportliches Fahren", "Höchstgeschwindigkeit" oder "Auto als Statussymbol"; ein Auto ist für mich ein Gebrauchsgegenstand, der seinen Zweck erfüllen soll

Warum ist Stauraum für mich so wichtig? Ich habe zwei Hobbys: Ich spiele in einer Folk-Band, für Auftritte sind Instrumente und Technik zu transportieren. Gemeinsam mit meiner Frau und den inzwischen zwei Kindern paddele ich im Faltboot auf Flüssen und Seen, gerne auch als Wanderfahrt mit Zelt und Ausrüstung. Faltboot (Kolibri oder Ally), Zelt, Schlafsäcke, Kocher, Klamotten und so weiter müssen aber erst mal zum Gewässer bewegt werden.

Vergleich verschiedener Fahrzeuge

Welche Autos kamen in die engere Wahl:

  • Peugeot 308 SW (der Nachfolger des 307SW)
  • Fiat Doblo
  • Nissan NV200 Evalia
  • VW Caddy
  • Dacia Logan MCV
  • Skoda Roomster
  • Skoda Octavia
  • Renault Kangoo
  • und natürlich neben dem Citroën Berlingo der baugleiche Peugeot Partner

Skoda Roomster und Octavia

Relativ schnell schieden die beiden Skodas aus: der Roomster ist entgegen seines Namens für mich zu klein. Zwar ist das Fahrzeug für seine Größe ziemlich genial aufgeteilt, insgesamt reichte der Platz aber nicht. Der Mittelsitz der Rückbank ist kein vollwertiger Sitz, mit zwei Kindersitzen kann keine dritte Person auf der Rückbank mitfahren. Der Oktavia war einfach zu teuer, in Verbindung mit einem niederschmetternden Rückkaufwert für meinen 307SW.

Fiat Doblo

Der Fiat Doblo gefiel mir schlicht nicht. Konnte ich dem Vorgängermodell in seiner kantigen Schlichtheit noch etwas abgewinnen, so ist die neue Form für mich nicht akzeptabel. Andere Augen mögen das anders sehen.

Renault Kangoo

Der Renault Kangoo stand schon ganz oben auf der Liste. Doch ein Ausmessen des Kofferraumes brachte die Ernüchterung: obwohl das Fahrzeug größer ist als mein bisheriger 307SW, ist der nutzbare Kofferraum eher kleiner! Auch die Armaturenlandschaft fand ich sehr gewöhnungsbedürftig.

Nissan NV200

Um den Nissan NV200 bin ich lange herumgeschlichen. Einen Bus zu fahren, schien mir schon reizvoll. Platz ohne Ende, hohe Sitzposition. Der Preis war noch im Limit und für einen Bus eigentlich wirklich gut. Letztlich scheiterte es an der schlechten Verfügbarkeit des Fahrzeugs während der Findungsphase. Eine Probefahrt kam trotz mehrfachen Besuches des Autohauses nicht zu Stande, genaue Daten waren schwer erhältlich, die Lieferung generell zögerlich. Ich hatte das Gefühl, als ob Nissan dieses Auto in Deutschland gar nicht so richtig verkaufen will. Inzwischen sieht man den einen oder anderen NV200 im Straßenbild.

Ein Aspekt gegen den NV200 war auch seine absonderliche Bereifung: eine in Deutschland nur schwer erhältliche Größe. Die ersten Käufer berichteten in den einschlägigen Foren, dass sie nur mit Mühe Winterreifen bekommen hätten. Eine Auswahl zwischen verschiedenen Fabrikaten ist kaum möglich. Schuld ist die Kombination aus kleinem Durchmesser und hohem Tragfähigkeitsindex.

Dacia Logan MCV

Am Dacia Logan MCV lockte mich: na klar, der Preis. Rund 14.000 Euro für einen großen Kombi mit kompletter Ausstattungsliste (Klima, Nebelscheinwerfer, elektrische Fensterheber …) schien ein echtes Angebot zu sein. Dazu der vielgepriesene große Kofferraum. Eine Besichtigung beim Renault-Händler betätigte die Kofferraumgröße: 120 cm lang, 100 cm breit (zwischen Radkästen), das war schon was! 25 cm mehr als mein 307SW! Eine Sitzprobe brachte dann aber doch wieder die Ernüchterung: nein, so wollte ich nicht Auto fahren. Das ist natürlich wieder eine rein subjektive Einschätzung, der MCV ist kein schlechtes Auto.

VW Caddy

Also habe ich mir den VW Caddy angesehen. Kofferraum: sehr gut, Innenraum: naja, ganz gut. Preis: gerade noch gut. Rückkaufwert meines 307SW: nicht mehr gut.

Peugeot 308SW

Warum eigentlich nicht der Peugeot 308SW? Als Nachfolger wäre er die logische Konsequenz. Allerdings wollte ich gern mehr Stauraum haben als bisher, und die Designsprache der aktuellen Peugeot-Modelle mit dem "aufgerissenen Rachen" gefällt mir überhaupt nicht.

Citroën Berlingo und Peugeot Partner

Blieb der Berlingo bzw. Partner übrig. Eigentlich hatte ich dieses Fahrzeug nur der Vollständigkeit halber auf meiner Liste, so richtig hatte ich das Fahrzeug noch nicht wahrgenommen. Doch weil ich gerade im Peugeot-Autohaus war, sah ich mir den Partner mal genauer an. Ach: der Kofferraum ist ja 120 cm breit! Länge zwar nur irgendwas bei 90 cm (je nachdem, wo man den Zollstock anlegt), aber die Höhe bis zur Fensterunterkante 68 cm! Und die schönen Einzelsitze, die ich bei meinem Scénic und dem 307SW so schätzen gelernt habe, gibt es ja auch! Genial eigentlich! Also vereinbarte ich eine Probefahrt mit einem HDI110, dem großen Diesel. Schönes Auto!

Probefahrt und Laderaumtest

Diese Probefahrt nutzte ich, um das Lademaß zu testen. Also habe ich das Standardgepäck für einen Auftritt eingeladen: Verstärker, zwei Boxen, fünf Mikrofonständer, Kabelkoffer, CD-Koffer, Mikros, Cajon, Geige. Das passt locker alles unter die Hutablage! Test bestanden! Die Bilder zweigen den Vergleich mit meinem Peugeot307SW. Alle Gepäckstücke sind identisch.

Ladetest beim Peugeot 307SW. Ladetest beim Citroën Berlingo.
Ladetest bei Peugeot 307SW und Citroën Berlingo.

Eigentlich interessierte mich allerdings der e-HDI 90, weil zumindest laut Werksangabe der Verbrauch deutlich geringer ist. Leider war diese Motorisierung als Vorführwagen nicht zu haben. Aber der große Diesel hatte für meine Vorstellungen genug Leistungsreserve, so dass ich mir gut vorstellen konnte, auch mit der kleineren Maschine auszukommen.

Entscheidung: Berlingo oder Partner?

Bei einem Auto, das baugleich von zwei Herstellern angeboten wird, liegt es natürlich nahe, Angebote von beiden Seiten einzuholen. Dass die Listenpreise Schall und Rauch sind, bemerkte ich relativ schnell, als ich die aktuellen Angebote im Internet durchspielte. Zwar hatte ich nicht vor, bei einem Internethändler zu kaufen, aber es gibt eine Orientierung, was preislich auf dem Markt gespielt wird.

Bei Citroën wurde der Berlingo als Sondermodell Silver Selection angeboten, welches an Ausstattung alles hatte, worauf ich Wert lege: Nebelscheinwerfer, Klimaanlage, Tempomat, außerdem Lichtsensor und Regensensor. Lediglich die drei Einzelsitze in der zweiten Reihe mussten als Option hinzugefügt werden.

Bei Peugeot mühte man sich redlich, mit dem Angebot des Citroën-Autohauses mitzuhalten, da Peugeot aber kein vergleichbares Sondermodell in der Preisliste hat, lagen bei meiner Wunschausstattung rund 1.000 Euro zwischen den Angeboten. Und die Front des Citroën gefiel mir eindeutig besser. Somit war die Entscheidung gefallen: ein Citroën Berlingo e-HDI 90 sollte es sein.

EGS6-Getriebe?

Im Autohaus schwärmte der Verkäufer dann von dem EGS6-Getriebe — ein automatisiertes Schaltgetriebe. Sechs Gänge, eine Kupplung und eine Robotik, die das Kuppeln und Schalten übernimmt. So etwas war ich noch nicht gefahren. Der Reiz für mich bestand in einer nochmaligen Verringerung des Verbrauches — was für Automatikautos ja ungewöhnlich ist. Die klassische Wandlerautomatik benötigt immer noch mehr als die gleich motorisierte Handschalterversion. Leider stand kein Fahrzeug zur Probefahrt zur Verfügung. Aber ein C4 konnte von mir gefahren werden, mit EGS6, jedoch mit Benzin-Motor. Fazit: Klasse! Aber wie verhält sich der Diesel damit?

Nach langem Telefonieren fand ich im Citroën-Autohaus in Leipzig einen fahrbereiten Vorführwagen. Nach einer halben Stunde war ich mir sicher: Das wird’s.

Bestellung

Letzter Punkt der Entscheidung: die Farbe. Warum rot? Nun, meine Tochter, drei Jahre alt, lag mir seit sie mitbekommen hatte, dass wir ein neues Auto kaufen wollen, in den Ohren: "Papa, das Auto soll aber rot sein!" Da ich sowieso möglichst eine nicht-aufpreispflichtige Farbe wählen wollte, wurde also bestellt:

Citroën Berlingo, e-HDI 90, mit EGS6-Getriebe, Ardentrot, mit Modularitäts-Paket. Durch das zwischenzeitliche Facelift hat sich das Sondermodell "Silver Selection" in "Selection" geändert.

Die Bestellung erfolgte im Citroën Autohaus Jena-Isserstedt. Der bisherige Kontakt zu diesem Autohaus war sehr freundlich und kompetent. Auf Anfragen, telefonisch oder per mail, wurde immer schnell geantwortet. Ich hoffe, dass das auch nach der Fahrzeugübernahme so bleibt.