Scheiben mit Tönungsfolie selber professionell bekleben.

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Scheiben mit Tönungsfolie selber professionell bekleben.

Scheiben tönen

Anleitung von "Thony" aus Gelsenkirchen.

Da einige von Euch gerne selber einmal das Tönen Ihrer Autoscheiben ausprobieren wollen, möchte ich Euch an dieser Stelle einige Tipps geben, wie Ihr Autoglasfilme (Tönungsfolien) richtig verlegt. Sollte es dennoch auf Anhieb mit Euch und der Tönungsfolie nicht klappen, vergesst nicht: "Übung macht den Meister!" Denn trotz aller Tipps und Tricks ist schon noch ein wenig Übung nötig, um die Folie wirklich perfekt zu verlegen.

Was braucht Ihr zum Beschichten?

  1. Einen hochwertigen Autoglasfilm

    Bei Eurer Filmwahl solltet Ihr einen großen Bogen um Billigprodukte machen. Die Farbe und der Kleber der Billigfilme sind in der Regel nicht UV-beständig, das heißt die Filme verblassen im Laufe der Zeit und die Filme lösen sich schon meist nach einem Sommer an den Kanten und Ecken von der Autoscheibe.

    Gute Filme lassen sich hier ausnahmsweise wirklich einmal am Preis ausmachen. Für ein Set (guter) Folie (ein Set enthält meist genug Material für eine Heckscheibe und zwei Seitenscheiben) müsst Ihr schon so um die 70 Euro veranschlagen.

    Je nach der Anzahl der zu tönenden Scheiben benötigt Ihr zwei Sets; verschneidet Ihr Euch beim Zuschnitt der Folie oder verknickt diese bei der Montage, so können auch schon mal drei bis vier Sets erforderlich sein, bis Ihr alle Scheiben tatsächlich getönt habt …

  2. Sauberkeit

    Vor dem Beschichten müssen die Autoscheiben von Außen und vor allem von Innen perfekt sauber sein. Jedes Staubkörnchen, jedes (Hunde)-Haar beeinträchtigt die Qualität Eures Arbeitsergebnisses.

    Beschichtet in einem möglichst staubfreien und windstillen Raum. Es reicht eine saubere Garage, die Ihr am Vortag ausgefegt habt. Bitte, niemals kurz vor der Montage der Folie, die Halle oder Garage ausfegen! Der Staub, der beim Fegen aufgewirbelt wird, schwebt noch Stunden in der Luft. Und Staub ist für eine perfekte Folienmontage "tödlich"!

    Beschichtet auch nicht am Straßenrand oder auf einem geschotterten Platz im Freien! Ihr werdet niemals ein zufriedenes Arbeitsergebnis erzielen! Staubeinschlüsse sind sonst vorprogrammiert und sind als weiße "Pickel" oder Einschlüsse zwischen Folie und Autoscheibe zu erkennen. Sie lassen sich später nicht mehr entfernen!

  3. Werkzeuge und Hilfsmittel

    • Cutter mit rostfreien Klingen (die Bezeichnung "rostfrei" auf den Klingen ist wichtig, denn nur diese Klingen hinterlassen keine Kratzer beim Schneiden auf der Autoscheibe)
    • Kunststoffrakel (zum Beispiel von 3M oder SL.LLumar)
    • Sprühflasche mit Seifenlösung (drei Tropfen Baby-Shampoo auf 1 l Wasser)
    • Heißluftfön (mindestens 2.000 Watt)
    • Einen guten Halogenstrahler
    • Saubere, fusselfreie Tücher

Los geht’s

Am Beispiel einer Heckscheibenbeschichtung erläutere ich nun die weitere Vorgehensweise:

  1. Entfernt den eventuell vorhandenen Heckscheibenwischer und gegebenenfalls den Spoiler.

  2. Reinigt die Scheiben von Innen und Außen mit einem Glasreiniger.

  3. Besprüht die Scheiben von Außen mit Wasser oder der "Baby-Shampoo-Wasser-Mischung".

  4. Legt die Folie außen auf die befeuchtete Scheibe und achtet darauf, dass die Schutzfolie zu Euch zeigt. Schneidet die Folie nun insgesamt 10 cm größer zu, als es die Autoscheibe eigentlich erfordern würde.

  5. Bevor Ihr den Film exakt zuschneidet, müsst Ihr diesen mit Hilfe eines weichen Rakels vom Zentrum der Scheibe ausgehend horizontal nach rechts und links bis zum Scheibenrand anrakeln.

  6. Schneidet nun den Film passgenau mit dem Cutter zu.

    Achtung: Der Folienrand muß dabei über den gepunkteten Rand ("Punkt-Matrix-Profil") der Scheibe hinausgehen und auf dem undurchsichtigen schwarzen Scheibenrand liegen. Dabei ist es recht hilfreich die Scheiben vorher von Innen mit einem Strahler auszuleuchten. Dann erkennt Ihr besser, wie weit Ihr schneiden müsst.

  7. Die Folienfalten (die Fachleute sagen dazu "Finger"), die sich höchstwahrscheinlich oben und unten am Film mittlerweile gebildet haben dürften, müssen nun mit Hilfe eines Heißluftföns und eines Rakels beseitigt werden.

    Erwärmt dazu die Folie vorsichtig mit dem Fön an den Stellen, wo sich die "Finger" gebildet haben. Den Fön dabei nicht zu nah an die Folie halten und nicht zu lange an ein und derselben Stelle fönen!

    Achtung: Gefahr des Überhitzens und somit der Zerstörung der Folie!

    Wenn sich die "Finger" unter der Erwärmung leicht zusammenziehen, sofort (aber mit Gefühl!) den "Finger" zum Folienrand ausrakeln.

    Wenn die Folie schön glatt an der Scheibe liegt, ist die Folie für die Montage auf der Innenseite der Autoscheibe bereit.

  8. Reinigt die Heckscheibe von innen noch einmal sehr gründlich. Besprüht dann die Innenseite der Scheibe mit Eurer "Shampoo-Lösung". Entfernt die Schutzfolie des Films (zwei Tesafilm-Streifen, welche Ihr an der Vor- und Rückseite der Folie anbringt, helfen Euch den Schutzfilm leichter von der Folie zu trennen). Besprüht den Film mit der Shampoo-Lösung, während Ihr die Schutzfolie abzieht.

  9. Legt den Film mit der nun angefeuchteten Seite auf die Innenseite der Autoscheibe und positioniert ihn.

  10. Rakelt das Wasser zwischen Scheibe und Folie von der Mitte der Scheibe zum Folienrand heraus. Ihr könnt bereits jetzt schon erkennen, wie sich der Film an die Scheibe "zieht".

    Wiederholt diesen Vorgang mindestens dreimal, bis der überwiegende Teil des Wassers zwischen Film und Scheibe entfernt ist.

    Um das restliche Wasser zu entfernen, umwickelt das Rakel mit einem fusselfreien Tuch und zieht das Rakel noch einmal vorsichtig über den Film. Presst dabei insbesondere den Rand des Films fest an die Scheibe an.

So, damit wäre die erste Scheibe auch schon getönt. Alle weiteren Scheiben warten schon …

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