Ölstandsanzeige, Handbremsknopf, Quietschen und Friede mit der Beule.

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Berichte 2002

Monatsbericht Dezember 2002


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Ölstandsanzeige, Handbremsknopf, Quietschen und Friede mit der Beule.

Guter Gesamteindruck mit gelegentlichen Schwächen

Die Winterreifen machen sich prima. Das spektakuläre Lenkunsgflattern gehört praktisch der Vergangengeit an, ohne das irgendetwas unternommen wurde. Die Elektronik funktioniert nach wie vor ohne Ausfälle. Das Auto tut, was es soll: einen sicher und kalkulierbar von A nach B zu bringen. Starker Frost lässt den Motor nur unwesentlich langsamer anspringen, bei weniger als -10 ºC "nagelt" der (Benzin-!)Motor zudem unüberhörbar im kalten Zustand, aber das ist nichts Ernstes.

Weithin begeistert bin ich über die Klimaautomatik. Sie lässt sich mit dem Heizen Zeit, bis warme Luft durch das erwärmte Kühlwasser erzeugt werden kann, und legt dann erst richtig los. Das erspart den Insassen kalte Luft um die Ohren und lässt den Motor schneller warm werden - auch ökologisch sinnvoll. Die "Scheibenklar"-Automatik zieht den Luftstrom aber auf die meist unerträglich laute Maximalstufe auf. Zudem hat die Mimik mit einmal beschlagenen Scheiben doch ziemlich zu kämpfen. Die linken 15 cm der Scheibe und das Dreiecksfenster in der Tür brauchen zu lange zum Freiwerden - bei der unübersichtlich angeordneten A-Säule ein zusätzliches Problem.

Unschön ist auch die Tendenz zum Zufrieren der Scheibenwaschdüsen. Mit Umgebungswasser vermischte Tropfen im Auslass gefrieren schnell zu einem Eisklötzchen, gegen die die Pumpe nichts ausrichten kann. Man kann hier nur dringlich davor warnen, mit dem Frostschutzmittel im Scheibenwasser zu sparsam zu sein. Erstmals habe ich nachvollziehen können, warum es so was wie beheizbare Düsen gibt.

Der Benzinverbrauch hat sich bei 8,5 l/100 km im großen Gesamtschnitt (jetzt 5.800 km) eingepegelt. Bei den vorwiegenden Stadtfahrten bin ich sehr zufrieden damit. Der alte Saugdieselturbopassat hat zu dieser Jahreszeit und bei gleichem Fahrprofil stets etwa 7 l/100 km verlangt. Naja, im Moment fahre ich sogar eher zügiger als damals…

Was mir damals mühelos mit dem Vorführwagen gelang, habe ich seither nie wieder erlebt: die Warnblink-Automatik beim scharfen Bremsen. Dabei hat es sowohl einige panikartige Bremsversuche als auch ein paar Tests auf geeigneten Strecken ohne Gefährdung des übrigen Verkehrs gegeben: Fehlanzeige!

Mehr minimale Mängel

Blitzstarts mag das Auto nicht. "Schlüssel rein und schnell durchgedreht zum Starten" bestraft das Fahrzeug gelegentlich mit einer nicht entsperrten Wegfahrsicherung - also zurück und noch mal langsamer.

Die Bremsen entwickeln sich zum Geräuschproduzenten. Bei zunehmender Kälte wird aus dem leisen Singen ein ärgerliches Quietschen, das man durch erneutes Anbremsen zwar oft wegbekommt, es legt sich bei wärmerem Fahrzeug auch recht bald ganz. Aber zuerst klingt das Auto wie der Regionalexpress beim Anhalten im Bahnhof. Die Werkstatt hat einen Austausch der Beläge angeboten.

Der verchromte Handbremsknopf war es einmal. Inzwischen schimmert er kupferfarben, die Reste der Beschichtung fanden sich fein zerbröselt im Getränkehalter. Ursache völlig unbekannt.

Der Bordcomputer beschönigt den tatsächlichen Verbrauch ständig um 0,2 bis 0,9 l/100 km.

Leicht problematisch ist auch die Ölstandsanzeige. Inzwischen weiß ich, dass sie zum sporadischen Ausfall neigt, aber zuerst war der Schock groß und die Erinnerung an einen Bericht über eine große Öllache auf dem Garagenhof omnipräsent: Mehr zufällig bereits im Anfahren entdecke ich eine blinkende "min"-Ölstandsanzeige im Tacho - keine Warnung, nichts. Trotzdem sofort angehalten, nachgesehen: natürlich alles in Ordnung. Der gleichen Meinung war auch wieder die Anzeige, als ich dann erneut losfuhr. Das Spielchen wiederholte sich inzwischen ein paar Mal, aber jetzt ignoriere ich die fehlerhafte Anzeige.

Blöder Blechschaden

Den Parkrempler vom November habe ich nach Vorlage eines (sehr moderaten) Kostenvoranschlags der Gegenseite privat geregelt. Der Besuch beim Beulendoktor steht noch aus. Meine damalige Passatwerkstatt, Fa. Höricke in Teltow, hat die Schadensbeseitigung ähnlich kompliziert eingestuft wie Peugeot - nur erheblich preiswerter. Das Knüllblech im Kotflügel lässt sich wohl doch nicht mehr herausziehen - ein Herankommen von hinten ist gleich ganz ausgeschlossen. Also Spachteln und Teillackieren. "Das hat aber bei der Verzinkung keine Eile, warten Sie doch mal den Winter ab, vielleicht kommt noch was dazu…" Naja, recht hat er.

Die Delle in der Tür aber wollte ich mal in Eigenregie versuchen. Vom Lautsprechertausch hatte ich noch die nötige Übung zum Entfernen der Türinnenverkleidung. Die dahinter liegende Verklebung habe ich vorsichtig geöffnet und das Blech von innen erfühlen können. Beim vorsichtigen Abschätzen des nötigen Druckes gab es einen herzhaften "plopp" und die Beule war fast völlig weg. Mit der Restdelle kann ich prima leben. Gutes Auto.

Vorgemerkte Verbesserungsvorschläge

Für den 18. Februar ist die erste Garantiedurchsicht angesetzt. Neben einer langen Liste von Handbuchfehlern und Widersprüchen habe ich der Werkstatt schon mal die Liste folgender Ungereimtheiten mitgegeben in der Hoffnung, dass bis dahin Klarheit darüber herrscht, was hiervon als Mangel zu betrachten und zu beheben ist.

  • Lenkungsflattern - wenn es denn wiederkommt
  • Ungenauigkeit des Bordcomputer: 0,2 bis 0,9 l/100 km zu wenig
  • Quietschende Bremsen, besonders bei Kälte
  • Chrom vom Handbremsknopf abgeblättert
  • Mehrmaliger Ausfall der Ölstandsanzeige
  • Einschaltautomatik Warnblinker bei starker Bremsung: nie erlebt! Deaktiviert?
  • Keine akustischen Warnmeldungen bei Tür offen, Heckklappe offen, Beifahrerairbag deaktiviert
  • Keine Kontrolle Kühlflüssigkeitsstand beim Start
  • Kein Warnton bei Zentralverriegelung über Funk, wenn noch Tür offen

Ich stelle mich schon mal auf geduldiges, wiederholtes Argumentieren ein …

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