Archiv Mini Cooper Cabrio
Testberichte

AutoMagazin Nr. 19/2002


Scharfes "S" — der Mini Cooper S als Top-Star unter den Kraftzwergen.

Der Dachspoiler ist Serie beim Cooper S. Die Bezeichnung "Cooper S" weckt Erinnerungen an die wilden 60er Jahre

Zusammenfassung von Michael Hönigmann eines Berichtes aus AutoMagazin Nr. 19/2002

Hätte der Urmini seine Wurzeln bei BMW in München und nicht im britischen Coventry, würde das Topmodell des Minis vielleicht M Mini heißen. Die ersten Cooper S gab es schon in den 60er Jahren, wobei bis heute nicht eindeutig geklärt ist, ob das "S" ursprünglich für "Sport" oder für "Special" stand.

Beim neuen Mini steht es eindeutig für beide Begriffe: "Special" deshalb, weil sich der Cooper S sowohl technisch als auch optisch gründlich von den schwächeren Varianten Mini One und Mini Cooper unterscheidet. Und dass ein 3,6-m-Zwerg mit mehr als 160 PS einen guten Schuss "Sport"-lichkeit inne hat, ist kaum von der Hand zu weisen.

Spassformel: Langer Radstand, kurze Überhänge, tiefer Schwerpunkt.
Spassformel: Langer Radstand, kurze Überhänge, tiefer Schwerpunkt.

Unterschiede zu One und Cooper

In der Frontansicht ist das Spitzenmodell sofort am direkt über dem Kühlergrill thronenden Lufteinlass zu erkennen. Von hinten verraten der kleine Dachspoiler und der mittig angeordnete Doppelrohrauspuff, dass hier der stärkste Mini unterwegs ist.

Doppelrohrauspuff mit Chromblenden. Der Dachspoiler ist Serie beim Cooper S.
Doppelrohrauspuff mit Chromblenden und Dachspoiler.

Weniger spektakulär fielen die Änderungen im Innenraum aus: Neu sind die eigens gestalteten Sitzbezüge und Polster, sowie die Oberfläche "gebürstetes Aluminium", die an Armaturentafel, Mittelkonsole und Türverkleidung reichlich Anwendung findet. Nur schade, dass es sich nur um Kunststoff im Alu-Look handelt.

Extras: Navi-System, Klimaautomatik, Radio mit CD und Multifunktionslenkrad.
Extras: Navi-System, Klimaautomatik, Radio mit CD und Multifunktionslenkrad.

Maßnahmen unter dem Blech

Aus dem 1,6-Liter-Motor quetschen die Ingenieure dank Roots-Kompressor und zusätzlichen Ladeluftkühler stramme 163 PS bei 6.000 Touren. Die Verdichtung wurde von 10,6:1 auf 8,3:1 gesenkt. Maximales Drehmoment: 210 Nm. Bereits ab 2.000 U/min liegen rund 170 Nm an. Anders als beim Turbomotor kennt das Kompressor-Triebwerk kein verzögertes Ansprechverhalten und erreicht somit eine sehr gleichmäßige Leistungsentfaltung. Der Cooper S beschleunigt vehement und mit akustischer Untermalung (Ansauggeräusch), dennoch wartet man auf den ultimativen Schub.

Gut bei Nässe: Serienmäßige Schlupf- und Traktionskontrolle.
Gut bei Nässe: Serienmäßige Schlupf- und Traktionskontrolle.

Kompressor hin oder her — richtig wohl fühlt sich der kleine Vierzylinder erst ab etwas 4.000 Umdrehungen. Trotz der immensen Leistung, die über die Vorderräder an die Straße geleitet werden, ist das Fahrwerk des Mini keineswegs überfordert. Erst mit genügend Power unter der Haube kommen die exzellenten Handlingeigenschaften richtig zur Geltung.

Fazit

Testnote: 2,3.
Testnote: 2,3.

Plus

  • Agiles Handling
  • Direkte, präzise Lenkung
  • Sehr gute Fahrleistungen

Minus

  • Hoher Preis
  • Lange Extraliste
  • Hohes Geräuschniveau im Innenraum

Der Mini Cooper S ist ein reinrassiger Sportwagen im Kleinformat. Gut, für 20.000 Euro gibt es den Seat Ibiza Cupra (156 PS) und für 2.000 Euro mehr den Honda Civic Type R (200 PS), aber das Fahrfeeling des Mini ist einmalig.