Probefahrt des BMW 320d Touring (E91). Vergleichstests. Probefahrt des VW Passat Kombi.

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Probefahrt des BMW 320d Touring (E91). Vergleichstests. Probefahrt des VW Passat Kombi.

BMW 3er Touring im Ausstellungsraum. Probefahrt des BMW 320d Touring (E91)

17.09.2005.

Bis zum 10. September dauerte der Sommerurlaub — die Präsentation des neuen BMW 3er in der Kombiversion, bei BMW traditionell "Touring" genannt, sollte am Wochenende drauf erfolgen. Aus dem Urlaub zurückgekommen, lag dann auch schon die Einladung des Händlers — des Autohauses BMW Brandenburg, vertreten in Düsseldorf, Hilden, Haan und Mettmann — zur Präsentation des neuen 3er Touring im Briefkasten.

Ich also am Samstag, den 17. September zum Händler meines Vertrauens. Den neuen 3er als Limousine hatte ich schon probegesessen — gefiel mir soweit ganz gut, das Design, anders als bei 5er und 7er, nicht ver"bangle"t, sondern — diesmal aus der Feder von Adrian van Hooydonk — mit gemäßigteren, gefälligen Linien, aber dennoch klar erkennbarer Verwandtschaft zu den übrigen Modellen des Hauses.

Im Ausstellungsraum stand auch direkt ein 3er Touring in meiner Wunschfarbe — saphirschwarz metallic.

BMW 3er Touring im Ausstellungsraum.
Saphirschwarzer 3er BMW im Ausstellungsraum bei der Präsentation der neuen Baureihe.

Sitze und Lenkrad konnte ich wunderbar auf meine Bedürfnisse einstellen — doch beim Platznehmen auf der Rücksitzbank dann die Ernüchterung: Ich (gerade mal 1,80 m groß) stieß mit dem Kopf am Dachhimmel an. Und das bei einem Kombi!

Dennoch, die Möglichkeit zur Probefahrt wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Unter den zahlreich vorhandenen Fahrzeugen wählte ich denn auch den 320er Diesel, da das (bei einer jährlichen Fahrleistung um die 40.000 km) aus meiner Sicht die einzig sinnvolle Motorkombination sein dürfte. Man stellte mir einen in der Farbe "arktis metallic" zur Verfügung, mit dem ich etwa eine halbe Stunde lang erste Fahreindrücke auf Autobahn und Landstrasse sammeln konnte.

BMW 3er Touring in arktis-metallic.
Probefahrt mit einem 320d Touring in arktis-metallic.

Mein Eindruck: Für einen Diesel fast zu leise — im Unterschied zum Beispiel zu den TDI’s von Audi und VW, bei denen — speziell nach Einführung der Pumpe-Düse-Technologie — man sich nie fragen muss, nach welchem Verbrennungsprinzip unter der Haube gearbeitet wird, und im Unterschied zum Beispiel zu meinem aktuellen Fahrzeug (einem Mercedes-Benz C 200 CDI von 2003), läuft der aktuelle Vierzylinder-Diesel von BMW sehr leise. Natürlich erreicht er nicht die Laufkultur eines Sechszylinders (ich hatte, wie in der Beschreibung meines bisherigen Autofahrerlebens erwähnt, ja bereits das Vergnügen), aber durch die gute Schalldämmung geht es auch mit "nur" vier Töpfen ganz gut.

Fahrwerk, Getriebe und Bremsen sind insgesamt so, wie man es von einem BMW erwartet — sehr gut also. Das Getriebe schaltet sich butterweich, endlich ist man auch bei BMW beim Sechsganggetriebe als Standard angekommen. Bodenwellen sind bei Tempo 180 auf der Autobahn zwar stärker zu spüren als bei der sänftenartigen Abstimmung meines derzeitigen "Mercers", insgesamt geriet die Auslegung des Fahrwerks aber nicht unkomfortabel, nur viel fahraktiver.

Die Bedienung gibt keine Rätsel auf — mit dem bei Ausrüstung mit Navigationssystem serienmäßigen iDrive, das für den 3er nochmals überarbeitet und verschlankt wurde, kann man sich sicherlich auch arrangieren, es verlangt allerdings im Vergleich zu den Systemen der Wettbewerber Audi und Mercedes etwas mehr Eingewöhnung.

Ich kam also von der Probefahrt einigermaßen zufrieden zurück. Nach Rückgabe des Fahrzeugschlüssels und dem sich typischerweise daran anschließenden Gespräch mit einem Verkäufer wies ich dann auch auf die aus meiner Sicht zwei einzigen, bis dato erkannten Schwachstellen hin: Als Erwachsener kann man auf der Rückbank nicht wirklich gut sitzen, weil die Oberschenkel bei entsprechender Beinlänge nicht vernünftig auf der Sitzfläche aufliegen. Na ja, und dann war da noch das Problem mit der Dachkante …

Für letzteres allerdings hatte der gute Mann eine Erklärung: Das Ausstellungsfahrzeug war nämlich mit dem — als Extra lieferbaren — extralangen Schiebedach ausgerüstet, und das kostet mehrere Zentimeter an Höhe.

Geöffnetes Schiebedach im 3er.
Innenansicht des geöffneten Schiebedachs.

Sofort ausprobiert, war beim Probesitzen in einem anderen Fahrzeug ohne Schiebedach auch tatsächlich ausreichend Kopffreiheit vorhanden!

Vergleichstests

Und dennoch — die Entscheidung war noch nicht endgültig gefallen. Bereits seit Erscheinen des neuen 3er als Limousine hatte ich begierig die Testberichte — und besonders die Vergleichstests — gelesen bzw. die entsprechenden Tests im Fernsehen verfolgt. Im folgenden eine Auswahl:

  • Diesel neu definiert — Autozeitung 07/05
  • 320d gegen Passat — Autozeitung 08/05
  • Dreier mit Platzvorteil — Autozeitung 09/05
  • Mittelklasse-Diesel — AMS TV, VOX, Sendung vom 24.04.2005
  • Grand mit Vieren — Autozeitung 17/05
  • Großer Mittelklasse-Vergleich — Motorvision Folge 117
  • Kombi-Zange — Auto, Motor und Sport 18/2005
  • Schwarze Magie — Freenet

Fazit aller Tests: Der BMW ist das fahraktivste Auto seiner Klasse — Audi und besonders VW mit dem neuen Passat sind aber je nach Gewichtung der Kriterien nahe dran oder dem BMW sogar überlegen. Da mein Arbeitgeber, der mir das neue Fahrzeug als Firmenwagen zur Verfügung stellt, mir als Alternative zum BMW noch die Auswahl zwischen dem Audi A4 und dem neuen VW Passat — wahlweise auch als Kombi — ließ und ich den Audi A4 bereits als Mietwagen gefahren, vom neuen VW Passat bislang allerdings noch gar kein Bild hatte, fehlte noch ein Fahreindruck zur Abrundung …

Probefahrt des VW Passat Kombi

Am folgenden Wochenende folgte daher eine Probefahrt mit dem neuen VW Passat Kombi. Beim Autohaus Bergmeister in Langenfeld stellte man mir für die Probefahrt einen schwarzen VW Passat 1.9 TDI Variant zur Verfügung, mit dem ich am Samstag morgen rund 45 Minuten unterwegs sein durfte.

Der mehr als 40 kW schwächere VW war natürlich im Vergleich zu dem in der Vorwoche gefahrenen BMW deutlich träger — als echte Alternative hätte ich eher den 103 kW starken 2.0 TDI fahren müssen. Der im Vergleich geringere Fahrspaß hing aber vor allem mit der Tatsache zusammen, dass der Frontantrieb (als wäre es so bestellt, begann es zu Beginn der Probefahrt auch noch zu regnen) einfach ein anderes Fahrverhalten verursacht als der Heckantrieb, wie ihn der BMW hat. Sicherlich kein schlechtes Auto, der neue Passat — extrem geräumig, sehr gut ausgestattet und im Preis-Leistungs-Verhältnis kaum zu schlagen. Für mich allerdings nicht das Richtige — zumal mir das Design des VW nicht wirklich gefiel.

Wenn die Familie aus weniger als vier Personen besteht und man den Schwerpunkt weniger auf Komfort denn auf Fahrdynamik legt, führt am BMW kein Weg vorbei. Der Audi A4 als 2,5 l-Sechszylinder TDI wäre für mich eine echte Alternative gewesen — als Vierzylinder jedoch, zumal bei Ausstattung mit dem Dieselpartikelfilter wie der VW noch mit dem "alten" Motor ausgerüstet und mit dem prinzipiell gleichen "Manko" des Frontantriebs behaftet, konnte ich für mich keine wesentlichen Vorteile gegenüber dem BMW verzeichnen. So war also die Entscheidung für das neue Fahrzeug endgültig gefallen.

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